Alte Dokumente Familienarchiv

Dokumente aus dem Familienarchiv aufbewahren und schützen

Wie sieht Dein Familienarchiv aus? Hast Du überhaupt welches? Alles schön auf einer Stelle gesammelt oder unter diverse Schubladen und Kartons verteilt? 

Selbst, wenn man kein Familienforscher ist und nur aus Sentimentalität alte Briefe und Fotos aufbewahrt, soll man es richtig machen. Um so mehr sind alte Dokumente für Ahnenforscher relevant, sie dienen doch als wichtige Quellen und Lebensbegleiter alter Generationen.

Was ist überhaupt ein Familienarchiv?

Jeder von uns sammelt mit der Zeit immer mehr Unterlagen, die das eigene Leben betreffen. Es fängt mit der Geburtsurkunde an, dann folgen die Schulzeugnisse, (Liebes)Briefe, medizinische Dokumentation, Einladungen, aber auch Arbeitszeugnisse, Rechnungen oder Versicherungsunterlagen.

Viele davon scheinen ganz gewöhnlich und „langweilig“ zu sein und werden oft nach einiger Zeit weg geworfen. Es ist natürlich sinnlos alle Papiere aufzuheben, aber manche davon können unseren Nachkommen ein Bild des heutigen Lebens zeigen. Familienbräuche, Umbaurechnungen, Berufssachen, Testamente, Familien- und Ortsgeschichte usw. werden bestimmt für die nähste Generationen interessant sein.

Entscheide also sorgfältig was erhalten bleiben soll.

Aufbewahren, aber richtig!

Papier ist sehr sensibel, es besteht immer die Gefahr, dass es mit Feuchtigkeit, Licht, Insekten, Feuer usw. beschädigt wird. Folgende Maßnahmen helfen Dir die Dokumente für lange Zeit sichern:

  • die besten Bedingungen für Aufbewahrung von Papier (Dokumente und Bücher) sind, wenn die Temperatur 16-18 C und Feuchtigkeit 45-55% beträgt – dies gilt für Bibliotheken, Archive und Museen. Zu Hause wäre es oft schwierig zu erhalten, aber einiges kann man doch tun: im Winter einen Luftbefeuchter verwenden, keine umrahmte Bilder / Dokumente / Karten auf feuchten Wänden aufhängen. Bücherregale weder an einer feuchten Wand, noch bei Heizkörper installieren. Vor direktem Licht schützen.
  • für lose Papierstücke keine Plastikhüllen, sondern archivtaugliche Klarsichthüllen ohne Weichmacher verwenden.
  • Pappkartons oder Ordner nur aus säurefreiem Papier verwenden
  • alle Heft- und Büroklammer entfernen, Den Rost (falls vorhanden) mit Rostpinsel beseitigen.
  • einmalige Lichtkopie schadet einem alten Dokument kaum, man soll aber auf unnötiges Kopieren verzichten.
  • alte Bücher nicht mit Gewalt öffnen oder offen auf der Scheibe eines Kopiergerätes legen. Am besten professionelle Kopierer für Bücher verwenden
  • neue Funde erst auf Feuchtigkeit / Schimmel / Insekten überprüfen. Erst dann unter bisherige Sammelstücke legen

Erste Hilfe bei Beschädigungen

Man kann tun was man will, die Unterlagen und Bücher bleiben nicht ewig in Ordnung. Oder man bekommt Dokumente, die eine lange Geschichte hinter sich haben und auch dementsprechend aussehen. Was tun?

  • nicht noch schlimmer machen! Mit Leinenhandschuhen und einen Staubpinsel arbeiten. Dabei nicht essen oder trinken.
  • Rissen NICHT mit Klebeband „reparieren“! Mit der Zeit zieht der Kleber in das Papier ein. Lieber mit einem Stück säurefreiem Papier und entsprechendem (auf Fischleim basierenden) Kleber aufkleben. Und am besten eine professionelle Hilfe holen. Erfahrene Archivare können selbst größere Beschädigungen wieder reparieren.
  • feuchte / nasse Dokumente so schnell wie möglich trocknen. Keine hohe Temperatur verwenden, lieber lose auflegen und mit erwärmten Luftstrom behandeln.
  • feuchte / nasse Bücher benötigen schon eine Professionelle Behandlung. Bis zu dieser Zeit einfrieren.

Du – der Familienarchivar

Lasse Dich aber nicht von den Schwierigkeiten und Herausforderungen entmutigen und sei ein Familienarchivar!

Oder geh gleich einen Schritt weiter und bleibe ein Familienchronist! Führe ein Tagebuch, das das gegenwärtige Leben der Familie zeigt. Mit Bilder, Kinotickets, Rechnungen aus dem Restaurant, Zeichnungen der Kinder usw. Stell Dir vor, was es für die nächsten Generationen bedeutet! Schade, dass die Vorfahren sowas nicht getan haben.

Für Familienchroniken, die die Vergangenheit beschreiben gibt es schon vorgefertigte Vorlagen und Bücher, die Du einfach im Buchhandel kaufen kannst:

Oder Du schreibst die Familiengeschichte auf dem Rechner und druckst sie dann aus. Aber solche Chroniken sind schon eine Geschichte für sich. Darüber müsste man einen getrennten Post schreiben.

Lasse hier ein Kommentar, wenn Du schon ein Familienarchivar oder Chronist bist. Wie sind Deine Erfahrungen, was Dir gelungen ist und wovon würdest Du abraten?

2 thoughts on “Dokumente aus dem Familienarchiv aufbewahren und schützen

  1. Antworten
    Regina - 7. Juli 2019

    Hallo,
    mit großem Interesse habe ich deine Tips gelesen. Ich habe viele Unterlagen in Ordner und lose im Karton, aber wie bewahre ich am besten dickere Ausweise,Stammbücher und soweiter auf, auch in Klarsichtfolien oder gibt es dafür etwas anderes. Zur Zeit sind meine dickeren Bücher und Dokumente in Blechkisten verstaut.
    Danke Grüße Regina

    1. Antworten
      Aleksandra Manka - 9. Juli 2019

      Hallo,
      Blechkisten sind denke ich ganz gut. Pappkartons oder Ordner aus säurefreiem Papier wären vielleicht besser. Und frage bei einem örtlichem Archiv, ob sie eine Idee haben wo man die alten Dokumente professionell behandeln kann (falls nötig). Ich meine – das „innere Leben“ beseitigen, das sich im Laufe der Jahren angesammelt hat.

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